Habe eine ganz schlechte Woche hinter mir. Als Chief National Intelligence Social Media Officer von Donald Trump ist mein Stab verantwortlich dafür, die Tweets von @POTUS und @realDonaldTrump möglichst rechtzeitig auszubessern. Eigentlich geht das ja gar nicht, denn wir kommen immer zu spät. Wenn er die Nacht wieder durchtwittert, schläft keiner von uns. Die Krisenkommunikation ist auch sofort bei Fuss und schreibt schon die ersten Pressemeldungen in diversen Versionen: Ein „F***-the-Loosers“ Communiqué für seine Anhänger und Fox-Hofberichterstatter, ein Zweites für die in- und ausländischen Medien mit der Botschaft „alles Fake-News“ und eine dritte Version, an die Betroffenen, dass es nur ein Tippfehler, ein verbaler Purzelbaum oder so was war. Nur wenn er über Hillary schreibt, machen wir nichts. Da ist sowieso alles egal.

Aber letzte Woche war es einfach zu heftig. Warum konnte ich diesen Job nicht unter Obama machen? Da hätte ich acht Jahre eine ruhige Kugel geschoben. Keine Peinlichkeiten, keine Skandale. Aber mit @POTUS Trump ist es ein Albtraum. 

Früher hat der Krisenkommunikationsstab immer noch Q&A für die Pressekonferenzen geschrieben. Damit man auf allerlei nervige Fragen der Medien vorbereitet ist. Heute macht man sich Gedanken über die Fragen, aber noch viel grössere Sorgen um die Antworten von @POTUS. Die Arbeit geht in der Regel erst nach der Medienkonferenz los. Denn die Grenzen zwischen Freund und Feind bei @POTUS wechseln ja auch schneller als wir unsere Unterhosen. Und so fabulieren wir uns um Kopf und Kragen. Die arme Sarah Huckabee heulte fast vor den Medien wegen des Humbugs, den sie erzählen musste.

Aber wie gesagt, letzte Woche war komplette Panik bei uns im Stab. Denn Trump hatte sein Passwort für den Twitteraccount heimlich geändert und daher konnten wir nichts mehr korrigieren. Keiner traute sich bei ihm nachzufragen. Wahrscheinlich hatte er es auch schon vergessen und so versuchten wir verzweifelt das Passwort zu knacken. Nach drei Tagen heftigen Hackens hatten wir es endlich. Aber nur weil so ein Witzbold im Team meinte, ob wir vielleicht russische Hacker zur Hilfe beiziehen sollten. Da hat es klick gemacht: 

DONALDHATEMUELLER ohne S, denn Rechtschreibung ist auch so eine Sache. 

Riccarda Mecklenburg, Vorstand Verband Frauenunternehmen, Founder CrowdConsul.ch